Bild: Thomas Rötting

Woyzeck

Um die leere Bühne stehen vier Schneiderpuppen mit kunstvoll bestickten Kostümen.

Schweigend scheinen sie, wie prophezeiende Gespenster, auf Woyzeck zu blicken, der zusammengekauert seine Erbsen zählt.
Diese Gespenster werden nach und nach zum Leben erweckt:
Der rote Bart des Generals fliegt bedrohlich durch die Luft, lange Wasserärmel werden elegant geworfen und gefaltet, die Erbsen werden vom Doktor als erwürgende Kette artistisch geschwungen.
Sätze und Handlungen aus Georg Büchners Dramenfragment „Woyzeck“ werden in Bewegungen der Peking-Oper übersetzt und durch performative Elemente weiter entwickelt.
Der Schwerpunkt liegt auf den non-verbalen Darstellungsformen -Tanz, Pantomime, Kampf, Akrobatik- sodass das Stück fast ohne Sprache aus kommt.

 

Die Charaktere von Marie, dem Doktor, dem General und dem Tambourmajor orientieren sich an den klassischen Rollenfächern der Peking-Oper.
Woyzeck selbst aber, ein zerbrechender Antiheld, ist eine Figur, die für die Peking-Oper untypisch und fremd ist – und gerade dadurch spannende performative Aspekte ermöglicht.

 

Der Komponist und Perkussionist Michael Weilacher verbindet Neue Musik mit Elementen traditioneller Perkussion des chinesischen Musiktheaters und elektronisches Zuspiel.

 

Regie: Anna Peschke
Darsteller ab 2018: Zhang Tengfei (张腾飞)
Darsteller 2012/2013: Wang Lu (王璐)
Komposition und Live-Perkussion: Michael Weilacher

 

Unterstützt wurde dieses Projekt von dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, dem Kulturamt Frankfurt, der Deutschen Botschaft Peking und dem Goethe-Institut Peking, sowie dem Konfuzius-Institut Frankfurt.

 

Premiere war im November 2012 in den Landungsbrücken Frankfurt.

 

Die Wiederaufnahme 2018 wurde durch das Konfuzius-Institut Leipzig möglich gemacht.